Gratis Versand ab einem Warenkorb von 100 €
Baitcaster – die richtige Rute und Schnur fürs Baitcasting

Baitcaster – die richtige Rute und Schnur fürs Baitcasting

Die kleinen, schlanken Multirollen mit der fein einstellbaren Bremse erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Hier erfährst Du, welche Baitcast-Rute, Rolle und Schnur sich am besten für welche Angelarten eignen.  

Was versteht man unter Baitcasting?

„Baitcast“ bedeutet übersetzt so viel wie Köderwurf-Rolle und ist dem Umstand geschuldet, dass sich moderne Baitcast-Rollen deutlich von herkömmlichen Multirollen unterscheiden. Der Hauptunterschied liegt dabei in der fein einstellbaren Fliehkraft- oder Magnetbremse, die deutlich größere Wurfweiten und im Gegensatz zu klassischen Multirollen ein verhedderungsärmeres Werfen erlaubt. Kombiniert werden die Baitcast-Rollen meist mit kompakten, leichten Spinnruten für die verschiedensten Angelarten mit Hardbait und Gummifisch, aber auch beim Angeln mit Jerkbaits kommen sie oft zum Einsatz. 

Wie funktioniert eine Baitcaster? 

Die Baitcast-Rollen verfügen, wie die meisten Multirollen, über zwei Bremssysteme. Dabei dient die Fliehkraft- oder Magnetbremse dazu, das Wurfgewicht des jeweiligen Köders einzustellen. Sprich denjenigen Abzugswiderstand, der ein gutes Werfen des Köders ermöglicht, ohne dass sich dabei die Spule aufgrund zu geringen Widerstandes ständig überschlägt. Bei einigen älteren Modellen muss die Fliehkraftbremse noch über die Umpositionierung vom Stiften eingestellt werden oder die Magnetbremse ebenfalls im Gehäuse auf das Ködergewicht justiert werden. Bei den Modellen jüngeren Baudatums ist dies Gott sei Dank nicht mehr der Fall. Über einen außen liegenden, runden Knauf kann das Gewicht an die aktuelle Köderwahl angepasst werden. Zum Einstellen hält man die Rute etwas über der Horizontalen, drückt den Freilaufknopf der Baitcastrolle und stellt den Widerstand so ein, dass der Köder an gespannter Schnur langsam zum Boden hinuntergelassen wird. Je geübter man werferisch wird und je kleiner die Ködergewichte sind, desto leichter kann man diese Bremse für größere Wurfweiten einstellen. Allerdings sollte man hier zu Anfang vorsichtig sein, um zu verhindern, dass sich die Spule beim Werfen überschlägt. Die zweite Bremse, die Stern- oder Kampfbremse hat hingegen die Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Fisch im Drill Schnur nehmen kann. Sie lässt sich auch während des Drills leicht über das außenliegende Sternrad nachjustieren.

Welche Angelschnur für Baitcast-Rollen? 

Beim Angeln mit der Baitcast-Rolle gilt es unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen. Beginnt man mit der Fischerei mit diesem Rollentyp, empfiehlt es sich, zu Anfang eine etwas steifere Schnur zu verwenden, die nicht so sehr zum Heddern neigt, wie eine sehr weiche Schnur. Das heißt im Umkehrschluss, dass man am besten mit einer monofilen Schnur beginnen sollte. Wer bereits etwas Erfahrung im Umgang mit Multirollen oder Baitcast-Rollen im Speziellen gesammelt hat, der kann auch direkt mit einer geflochtenen Schnur starten. Sollte dann zu Anfang aber am besten keine 8-fach Geflochtene sondern eine 4-fach geflochtene Schnur verwenden. Die 4-fach geflochtene Schnur ist gegenüber der 8-fach Geflochtenen deutlich steifer, verheddert sich bei einem Überschlagen der Spule nicht so leicht und ist im Fall eines Hedders wesentlich schneller wieder entwirrt. Stellt man die Vor- und Nachteile monofiler Schnur mit denen geflochtener Schnur gegenüber, so ist das Handling der monofilen Schnur zwar am Anfang einfacher, für Angelarten, bei denen es auf maximalen Köderkontakt ankommt wie das Gummifisch- oder Jerkbaitangeln beispielsweise, ist die dehnungsarme Geflechtschnur jedoch eindeutig im Vorteil. Wichtig ist zudem vor allem, dass die verwendete Schnur auch zu Ködergröße und Zielfisch passt.

Wofür sind Baitcastruten? 

Haupteigenschaft der Baitcastruten ist, dass sie mit einem „Trigger-Griff“ für die Montage von Baitcast-Rollen ausgerüstet sind. Zudem verfügen sie gegenüber herkömmlichen Spinnruten über eine höhere Anzahl kleinerer Ringe, die beim Werfen und im Drill die optimale Schnurführung ermöglichen. Waren die Ruten für das Fischen mit der Multirolle früher primär weich, wodurch sie eine gute Aufladung ermöglichten, so erlebt diese Fischerei mittlerweile einen regelrechten Boom und es werden immer mehr Rutenmodelle passend zu den jeweiligen Ködergrößen angeboten. Neben den bereits gängigen Jerkbaitruten mit harter, schneller Rutenaktion und den Modellen für das Vertikalangeln, werden mittlerweile für die Fischerei mit Hardbaits und Gummiködern ebenfalls viele Ruten mit filigranerer Aktion angeboten.

Worauf sollte ich bei der Wahl der Baitcast-Rute achten? 

Die Rutenlängen bewegen sich zwischen 1,98 und 2,30, sodass man je nach eigener Vorliebe die passende Rute findet. Viel entscheidender als die exakte Rutenlänge ist bei Baitcast-Ruten jedoch die Aktion. Denn wenn Du in erster Linie Gummiköder fischen möchtest, ist absolute Köderkontrolle und somit eine etwas straffere Aktion im Spitzenbereich gefragt. Wenn Du hingegen eher Hardbaits fischen möchtest, muss die Spitze nicht „bretthart“ sein. Zum einen lässt sich die Rute insbesondere für flache Trickwürfe noch besser aufladen, zum anderen macht dies die Köderführung etwas angenehmer. Am besten orientierst Du dich für die Wahl deiner Kombination zu passender Rolle, Rute und Schnur an den oben genannten Werten und wählst auch das Wurfgewicht deiner Rute entsprechend der gewünschten Ködergröße.

Welche Vorteile bietet das Angeln mit Baitcaster? 

  • Schnelle, präzise Würfe: Du kannst per Unterhandwurf sobald du einen Nachläufer hast, sofort erneut auswerfen. Da Du den Wurf auch mit dem Daumen auf der Spule verlangsamen oder stoppen kannst, ist wesentlich präziseres Angeln möglich als mit einer Stationärrolle.
  • Robuste Kombo mit Spaßfaktor: Das Angeln mit der Baitcast-Rolle bringt einfach Spaß, zudem ist die Rolle vor allem dann im Vorteil, wenn auf schwere Fische sowie mit Jerkbaits gefischt wird. Wo man mit der Stationärrolle bauartbedingt durch die ständigen Schlagbewegungen mit der Rute Materialverlust erleidet, macht die Baitcast-Rolle eine gute Figur.

Welche Nachteile hat das Baitcast-Angeln? 

  • Problemfaktor Wind: Bei starkem Wind fliegen leichte Köder nicht mehr gut und es kommt zu Verhedderungen. Dem Gegenwind kann man dann oft nur durch höhere Ködergewichte trotzen. 
  • Wurfweite: Soll weit geworfen werden, hat die Stationärrolle einfach schlicht die Nase vorn, zudem liefern Stationärrollen in der Regel auch mehr Schnureinzug. Ist dieser bei der Rapfenfischerei beispielsweise erforderlich, so führt an der Stationärrolle kein Weg vorbei.

Fazit – Für wen eignet sich Baitcasting?

Baitcasting eignet sich überall dort, wo es mehr auf gute Köderführung und präzise Würfe ankommt, denn auf maximale Distanz.
Gerade Hardbaits lassen sich damit perfekt mit maximaler Köderkontrolle führen, aber auch beim Fischen mit Gummiködern ist eine optimale Präsentation im Nahbereich möglich. Zudem sind Baitcast-Rollen dann optimal, wenn schwere Kunstköder und insbesondere Jerkbaits zum Einsatz kommen.

Wichtig ist vor allem, dass Rollengröße, Wurfgewicht der Rute und Schnurklasse zum verwendeten Ködergewicht passen.